Gemeinsam stark!
Seit über 30 Jahren setzt sich die Genossenschaft gemeinsam mit dem Bündner Hilfsverein für Gehörlose für die Anliegen von Gehörlosen- und Hörbehinderten in der Ostschweiz ein. Mit dem Haus “Fontana Passugg” haben sie sich zusammen mit Gehörlosen, Schwerhörigen, Ertaubten und Hörenden, unter eindrücklichem persönlichen Einsatz für das Empowerment und die Bildung von jungen gehörlosen Menschen eingesetzt und damit Pionierarbeit geleistet. Die damaligen Angebote haben sich auf die gesamte Region Ostschweiz ausgeweitet und sind bis heute Sinnbild für die heutigen Angebote in der gesamten Schweiz.
Geschichte
Ende 19. Jahrhundert
Die Pension Fontana oberhalb Passugg wird erbaut. Das Haus ist wie rund ein Dutzend ähnlicher Pensionen und Hotels in Sichtweite zum berühmten Kurhaus Passugg platziert. Mehrere Jahrzehnte lang ist es ein beliebtes Kurhotel.
1983
Dorothea Brüesch, die letzte Erbin der Liegenschaft bestimmt 1983 testamentarisch, dass das Haus künftig durch Gehörlose und Hörbehinderte genutzt werden soll. In der Folge verwirklichten Gehörlose, Schwerhörige und Ertaubte gemeinsam mit Hörenden und der Verantwortung des Bündner Hilfsvereins für Gehörlose in einem grossartigen Selbsthilfeprojekt und unter eindrücklichem persönlichen Einsatz ihre Vision eines Bildungs- und Kulturhauses für Menschen mit einer Hörbehinderung.
1993
Das Anwesen wird von der im selben Jahr gegründeten Genossenschaft Fontana Passugg mit dem Zweck erworben, es weiterhin für die Gehörlosen- und Hörbehindertenwelt zu erhalten.
Die damals geleistete Pionierarbeit, die sich für das Empowerment und die Bildung von jungen gehörlosen Menschen eingesetzt hat, weitet sich auf die gesamte Region Ostschweiz aus und ist Sinnbild für die heutigen Angebote in der gesamten Schweiz.
Zahlen
Von 1993 bis 2023 konnte die Genossenschaft Fontana Passugg über 10‘000 Gehörlose, 700‘000 Schwerhörige und 3‘000 Ertaubte mit dem Angebot als Begegnungs- und Bildungszentrum erreichen.
Veränderungen & Zukunft
2012
Der Betrieb wird aus wirtschaftlichen Gründen mit einem Pachtleihevertrag einem Betriebsleiter zu übergeben.
2013
Die Weichen der Genossenschaft werden neu gestellt und die “FsB – Fachstelle Bilinguale Bildung” wird ins Leben gerufen.
2018
Die FsB hat sich hat sich als wichtiger Ansprechpartner für Familien mit gehörlosen und hörbehinderten Kindern etabliert. Das Ziel, die bilinguale Bildung nachhaltig zu fördern und die Zusammenarbeit mit dem heilpädagogischen Dienst Graubünden sowie einem Netzwerk an diversen Fachorganisationen zu stärken, ist gelungen.
Ernst Casty hat im Grossen Rat des Kantons Graubünden erreicht, dass die Finanzierung von Gebärdensprachkursen (Fachpersonenkursen) auf gesetzlicher Ebene sichergestellt werde. Hier geht es zum Artikel
2019
Das Gelände mit den bestehenden Gebäuden konnte am 1. Januar 2019 der SSTH-Swiss School of Tourism and Hospitality Passugg als Campus für ihre Studenten mit einem Mietkaufvertrag übergeben werden.
2023
SSTH-Swiss School of Tourism and Hospitality Passugg erwirbt das Gelände mit den bestehenden Gebäuden und ermöglicht es der FsB damit, ihre bestehenden Angebote auszuweiten und die Kompetenzen zu stärken.
2024
Die “alte Garde” verabschiedet sich und übergibt die Geschäfte einer jüngeren Generation mit dem Wunsch: dem Geist von Passugg stets Rechnung zu tragen ,um sich weiterhin für die Belangen von Familien mit hörbehinderten Kindern und Jugendlichen einzusetzen.